Rumkugeln gegen den Klimawandel

Volle Hütte auf dem Landwehrplatz in Saarbrücken bei der Demo von Fridays For Future im September 2019.
Rund 8.000 Teilnehmer kamen im September 2019 zur Demo von Fridays For Future in Saarbrücken.

Was macht ein Bäcker ohne Arme und Beine? Rumkugeln!

Seit ein paar Wochen versuche ich mich als sogenannte Klimaveganerin durch die kulinarische Welt zu bewegen. Klimaveganer verzichten nicht aus tierrechtsethischen Gründen auf Tierprodukte, sondern um das Klima zu schützen. Seitdem probiere ich viele neue Rezepte aus und möchte euch ein paar meiner Erkenntnisse mitteilen

Meine Motivation

An dieser Stelle könnte ich einen ewigen Monolog darüber halten, warum ich versuche, klimavegan zu leben. Long story short sind es folgende Punkte:

  • Ich habe festgestellt, dass ich beim Kochen sowieso häufig ohne tierische Produkte auskomme.
  • Aus gesundheitlichen Gründen (Stichwort Frauengesundheit)
  • Mir lag jemand wochenlang mit dem Thema in den Ohren, weil er da so ne Doku geschaut hat. Danke für das Influencen! 😉
  • Nicht nur jammern, sondern tun. Jeder kann einen (kleinen) Beitrag leisten.

Die Umsetzung

Die Theorie klingt natürlich immer sehr viel einfacher als die Praxis. Oder anders gesagt: Klimavegan? Leichter gesagt, als getan!

Meine bisherige, ehrlich gesagt ziemlich legere, Herangehensweise ist: In meinem Kühlschrank und in meinen Küchenschränken landen keine tierischen Produkte mehr. Ziemlich schnell habe ich festgestellt, dass ich über den Aktionsradius „eigene Bude“ hinaus nur schwer konsequent bleiben kann. Wo es noch Optimierungsbedarf gibt:

  • Am Esstisch meiner Eltern bin ich halt nach wie vor ein gern gesehener Gast und als solcher möchte ich nicht zu viele Umstände machen. Die beiden essen nämlich das, was sie möchten und da möchte ich auch niemandem reinreden!
  • Im Büro trinke ich Kaffee mit Milch, die jeder von uns Kaffeetrinkern im Wechsel mitbringt. Hier eine Extrawurst mit Milch-Alternativen aufmachen hat eben aufwendige Konsequenzen. Ich möchte es trotzdem zeitnah versuchen.
  • Tatort Büro, Teil 2: Kennt ihr diese Sammelplätze für Naschereien? Jeder bringt mal was mit? DES TODES!!! 🙂 Hier setze ich auf die bald anstehende Fastenzeit, um der Versuchung hoffentlich dauerhaft zu wiederstehen.
  • Auswärts & unterwegs: Nicht immer gelingt es bei gemeinsamen Unternehmungen mit anderen, eine echte vegane Alternative in Restaurants und Cafes oder auf Weihnachtsmärkten zu finden, die nicht heißt: Pommes. Aber da ist viel in Bewegung und viele Gastronomien stellen sich bereits auf verändertes Kundenverhalten um.

Was war jetzt eigentlich mit den Rumkugeln?

Im Advent habe ich mich auf die Suche nach Alternativen zu Spritzgebäck, Vanillekipferl & Co gemacht und ein Rezept für vegane Rumkugeln ausprobiert. Um die Adressaten meiner süßen Vorweihnachtsleckereien nicht zu überfordern, habe ich zusätzlich auch die klassische Variante angefertigt.

Veganes Rezept: https://www.peta.de/vegane-rumkugeln
Klassisches Rezept: https://www.chefkoch.de/rezepte/315151113038089/Claudias-Rumkugeln.html?portionen=1

Da ich zur Zubereitung von Speisen in meiner Küche bewusst nur eine geringe Anzahl von Schüsseln, Rührlöffeln usw. vorrätig habe, musste ich nach Durchgang 1 (klassiches Rezept) einmal alles durchspülen. Nach Durchgang 2 (veganges Rezept) folgte natürlich das Schlussspülen und da die beiden Vorgänge sehr nah beieinander lagen ist mir was aufgefallen: Tierische Fette lassen sich weniger gut wegspülen als pflanzliche. Das klingt für irgendwelche schlauen Wissenschaftler vielleicht logisch, war für mich als Ottonormalspüler allerdings ein einprägsamer „Aha-Effekt“. Seitdem achte ich viel genauer drauf und kann meine These immer wieder beobachten. Mehr Tierfett bedeutet mehr Spülmittel, mehr Wasser. Mehr „Verschwendung“. Wer hätte das gedacht.

Schlusswort

Selbstverständlich kann jeder so leben, wie er möchte. Wichtig wäre, dass man sich der Konsequenzen bewusst wird. Und zu dieser Erkenntnis kommt der eine leichter als der andere. Ich möchte mit dieser Geschichte niemanden belehren und ich werde auch keine Umstände machen, wenn ihr mich das nächste Mal zum Essen einladet 😉

Meine Hoffnung ist, dass jeder einfach mal drüber nachdenkt und entscheidet, was er oder sie im Kleinen ändern kann, um Greta zu unterstützen. Tut es nicht für sie oder für euch, sondern für die nachfolgenden Generationen.

Amen.

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