Junge Dame, alte Leier

Dicht stehende Bäume, dazwischen blitzt die Sonne durch

„Weil jetzt so ein Tag ist, ändert man nicht die Politik“, diese Aussage vom 2021er-Kanzlerkandidaten Armin Laschet hallte nicht nur in Talkshows und auf Twitter nach. Sie ist auch Aufhänger einer Rede der jungen Karlsruherin gewesen bei der #fridaysforfuture Demo am 23. Juli. Ein Einordnung und eine Handlungsempfehlung folgt dem allen nun auf meinem Blog.

Eine einsame Mohnblume im hohen grünen Gras. Für’s Feelgood.

Klimabewegung als Protest und Prozess für den Wandel

Nein, wegen eines solchen Tages bzw. einer solchen Unwetter-Katastrophe wie sie im Juli 2021 in Teilen von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen stattgefunden hat, ändert man wahrleich nicht die Politik. Man ändert sie, wenn langjährige wissenschaftliche Forschung entsprechende Empfehlungen ausspricht. Aber das hat die Regierungsverantwortlichen auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene in den letzten Jahren wahrlich wenig gejuckt. Was hat die Wissenschaft schon zu melden im Gegensatz zu der ach so wichtigen Wirtschaft. Doch diese Versteifung auf wirtschaftlichen Wachstum führt sich selbst ins ad absurdum, wenn keine lebenswerte Welt mehr übrig ist, um den Wohlstand zu genießen. Ich schätze, das ist nun auch einigen mehr Leuten klar geworden, vermutlich vor allem in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten.

All das sind Gedanken, die vage in meinem Kopf rumschwirrten und erfreulicherweise von den jungen Redner:innen bei der Klimademo von Fridays for Future am 23. Juli, so konkret ausformuliert wurden, sodass ich sie jetzt mehr als Zeitzeugnis für mich selbst runterschreiben kann.

Zur Demo zu gehen ist mir im Übrigen deswegen wichtig, weil ich damit meiner inneren Unruhe Rechnung trage, irgendetwas tun zu können, um für eine lebenswertere Umwelt zu kämpfen. Klimabewusstsein fängt auf dem Teller an, aber es geht von dort aus schnell weiter. Ich begreife meinen Aktionismus als Prozess und lerne dabei, dass auf eine Aktion nicht gleich eine Reaktion folgt – vor allem bei einem solch gesellschaftsübergreifenden, wichtigen Thema.

Ein Brief an die Eltern-Generation

Die Bundestagswahl ist die nächste große Gelegenheit für jeden einzelnen von uns, etwas zu verändern. Und weil mir mein gesunder Pessimismus sagt, dass die Zeit bis zum 24. September für das kollektive Gedächtnis zu lang ist, um sich an die schrecklichen Bilder aus den überfluteten Gebieten zu erinnern und davon beeinflusst vielleicht die Wahlentscheidung zu überdenken hin in eine Richtung, die uns allen eine hoffnungsvollere Perspektive verschaffen könnte, habe ich mir etwas überlegt.

Quelle: @Wahlen_DE/Twitter

Quasi als frühzeitig angekündigten Geburtstagswunsch (ich feiere wenige Tage vor der Wahl Geburtstag) habe ich an alle, die mir auf irgendeine Art und Weise wohlgesonnen und sich mit mir verbunden fühlen, eine Bitte: Sprecht mit der Generation Ü60! Sie können dann immer noch sagen „Ich wähle weiterhin konservativ“, aber sie machen es im besten Fall in dem Wissen, dass ihre Kinder das aktiv hinterfragen. Und wenn ihr selbst Teil der Generation Ü60 seid, dann sprecht bitte mit eurem Freundes- und Bekanntenkreis. Auch dort wird es Menschen geben, die Enkel haben und die auf eine junge Frau wie mich wohl weniger hören werden, als auf dich – als gute:n Freund:in. Ich erhoffe mir von diesem Effekt einiges.

Als Gesprächsgrundlage, -Leitfaden oder Inspiration habe ich einen Brief an die Eltern-Generation entworfen. Du kannst ihn gerne über diesen Link downloaden: https://docs.google.com/document/d/1ROKPb3m_NQ_yAVAnuCm_gWk5ozl2q-A1xtuiaZHBDok/edit?usp=sharing.

Dabei habe ich mich etwas inspiriren lassen von Farin Urlaub.

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