re:publica 2022 – Anyway

Zwei Plakate bei der rp22 mit dem Motto der Veranstaltung

Anyway the wind blows“ – egal, wohin der Wind uns weht – Anfang Juni 2022 wehte er passend zum Motto über die drei Tage hinweg insgesamt 21.000 Besucher:innen zu der 2022er Ausgabe der re:publica nach Berlin. Und: Er wehte auch das Corona-Virus hinein in die Veranstaltungshallen, aber dazu später mehr.

In 508 Sessions, gehalten von gut 55 Prozent weiblichen Speakern (!), ging es – in meiner Wahrnehmung – inhaltlich wirklich viel und oft um die Klimakrise. Mag sein, dass ich da etwas gebiast bin. Ansonsten fanden aber auch einige Sessions zu Themen wie Mobilität, Antirassismus, Sozialstaat Deutschland, feministische Außenpolitik, Kryptowährungen in Südamerika u.v.m. statt und auch die ein oder andere Zaubershow. Willkommene Abwechslung im „Zuhör-Programm“ sind die Workshops sowie der sogenannten Makerspaces.

In meinem Instagram-Profil habe ich im Story-Highlight „rp22“ ein paar Impressionen festgehalten. Diverse Sessions schaue ich mir im Nachhinein noch an und eventuell verändert sich dann noch die nun folgende Liste meiner persönlichen Highlights:

Ralph Capers (der von der „Sendung mit der Maus“) über die Sinnlosigkeit im Leben
Alice Hasters spricht gänsehautbildend authentisch über Erschöpfung.
Selten und wertvoll: Wissenschaftler wie James Beacham mit ordentlich Leidenschaft und Talent im Sprechen über komplexe Dinge wie Schwarze Löcher.
Schnappschuss mit der „Maus“ auf der republica 2022 in Berlin

Ansonsten ist die re:publica einfach nach wie vor der Ort, an dem man „diese Menschen aus dem Internet“ mal persönlich erleben kann, z.B. El Hotzo, Sascha Lobo, der PR-Berater, Eva Schulz, Aurel Metz, die „Maus“, Raul Krauthausen und und und.
Dank des sehr offen gestaltetenen Hallen- und Bühnenbaus läuft man ihnen auch tatsächlich über den Weg, was einerseits spannend und andererseits auch entspannend ist. Sind ja tatsächlich auch nur Menschen, wer hätte das gedacht.

Das Kabinett und der Bundeskanzler gibt sich die Ehre

Die re:publica war schon immer und wird von vielen nach wie vor als eine politische Veranstaltung wahrgenommen. Das zeigt sich nicht nicht nur an den vielen gesellschaftspolitischen Sessions und Talks auf den (dieses Jahr) sechs Bühnen und in den zusätzlichen Workshop-Räumen, sondern auch daran, dass sich gerne auch mal hochrangige Poltiker:innen die Ehre geben. Dieses Jahr waren fünf der 16 Kabinettsmitglieder aus der aktuellen Bundesregierung vor Ort als Speaker auf den Bühnen, darunter auch Bundeskanzler Olaf Scholz, wobei der Besuch eines Kanzlers/einer Kanzlerin diesmal eine Premiere für das republica-Programm war.

Bundeskanzler Olaf Scholz bei der republica 2022

„Leider“ habe ich seinen Auftritt nicht live erlebt, der Saal war einfach viel zu voll. Gerne hätte ich erlebt, wie er #irl wirkt. Die anwesenden Zuhörenden hatten da eine sehr eindeutige Bewertung: wenig.

Kommen wir zu einem Fazit.

Bisschen (wenig) genervt hat

  • wie Nils Bolkelberg als Stagehost auf Bühne 1 bei gefühlt jedem Gast auf selbiger nicht müde wird zu erwähnen, dass die Person ja schon in seinem Podcast zu Gast war
  • die Servicequalität an den Getränkeständen (ewig gedauert, unkoordiniertes Auftreten)
  • Stände Taschenkontrollen beim Wechsel zwischen Bühne 4 und 5 und den restlichen Bühnen
  • dass das mit dem freiwilligen Maskentragen nicht geklappt hat und ich nach meiner Rückkehr aus Berlin tatsächlich an Corona erkrankt bin.

Bisschen (sehr) gefreut hat

  • Die herzige Gastfreundschaft der lieben Elli 😍
  • Komplett fleischlose Essensangebote im Food Court
  • Weitläufiges Außengelände mit viel grün zum Durchschnaufen und „mal kurz alleine sein können“
  • das Awareness-Konzept: es gab eine Nummer, unter der man sich melden konnte, wenn man sich selbst nicht wohl gefühlt hat mit etwas oder was beobachtet hat
  • Tocotronic Konzert zum Abschluss

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