Laut Wikipedia gibt es in der Familie der Otter 13 verschiedene Arten in sieben Gattungen. Seit 2019 gibt es in einem kleinen Kreis von Musikbegeisterten eine weitere: den muff pOTTER. Und im Zusammenhang mit dieser Otterart erzähle ich euch eine kleine Geschichte über Freundschaft.
In the need of flausch
Die Geschichte ereignete sich an einem trüben Freitagmorgen im Frühjahr 2020. Die Woche war wettertechnisch zwar von kühleren Frühlingstemperaturen, dafür aber reichlich Sonnenschein geprägt. Sie war allerdings auch von dem ein oder anderen Schicksalsschlag im privaten Umfeld geprägt, um die es hier aber nicht gehen soll. Die sich überschlagenden Ereignisse brachten mich am Ende der Arbeitswoche bei der morgendlichen Entscheidung am Kleiderschrank dazu, den casual friday* mit einem Bandshirt und einer Extraportion flausch für das allgemeine Wohlbefinden zu begehen. Also entschied ich mich für dieses wundervolle Stück Stoff.
*Hierzu eine kurze Fußnote: Da ich mein Lohn und Brot bei einer Bank verdiene, halte ich mich i.d.R. an einen gewissen Dresscode. Zwar nicht Bleistiftrock und Kostümchen, da kein Kundenkontakt, aber Bandshirts sind da eher nicht Teil des Dresscodes.
Du und ich = so insync
Das gleiche Tshirt habe ich einer sehr guten Freundin unlängst zum Geburtstag geschenkt. Wir beide sind große Fans der Band Muff Potter, die sich für die Gestaltung dieses Shirts verantwortlich zeichnet. J. wohnt ein gutes Stück von unserer gemeinsamen Heimat entfernt und ist mir doch sehr oft so unglaublich nah. Es soll sich ja zugetragen haben, dass einst ein herbergsloser Kleinkünstler nach einem gemeinsam Abend mit uns feststellte: ihr zwei – ihr seid so insync. Beweis gefällig? Nennt es Zufall, nennt es Gedankenübertragung – jedenfalls schlüpften wir beide an diesem Freitagmorgen in unser pOTTERshirt.
Digitale Nähe in Zeiten der Krise
Das bestimmende Thema im Frühjahr 2020 und vermutlich noch im Großteil des restlichen Jahres ist die Corona-Pandemie mit all ihren Auswirkungen. Mit den seitens der Politik aufgestellte Regelungen wie Ausgangsbeschränkungen und Kontaktverbot gehen die Menschen nach erstem Verzagen sehr kreativ mit der neuen Situation um. Ob Disney+, Homeworkouts oder Videokonferenzen zum gemeinsamen Spielen oder gesellschaftlichen Trinken – die Lösungen für „Brot und Spiele“ in Zeiten der Krise sind mannigfaltig. Auf der einen Seite tun sich damit natürlich Chancen auf, Stichwort Digitalisierung.
Auf der anderen Seite zeigen sich für mich aber auch Risiken. Digitale Nähe schön und gut, aber durch den stellenweise stark auflebenden digitalen Kontakt zu allen möglichen Freunden und Bekannten von nah und fern bekomme ich in letzter Zeit auch viel mehr mit, welche Schicksalschläge meine Liebsten durchleben müssen. Dabei merke ich: Geschichten von Trauer und Schmerz verbreiten sich wesentlich schneller und leider auch besser als die von Glück und Erfolg. Deswegen versuche ich mit dieser Geschichte etwas Frohsinn und Freude zu euch zu bringen. Gleichzeitig wünsche ich mir, dass wir weiterhin diese Nähe beibehalten und niemand mit seinen Sorgen, Nöten und Ängste alleine bleibt.
Nur wenige Otter sind Rudeltiere
Zum Schluss noch ein wichtiges Detail zu der neu entdeckten Otterart namens muff pOTTER. Ähnlich wie ihre Artgenossen, die Riesenotter, leben die muff POTTER offenbar als eine der wenigen Arten als Rudeltiere. Auch hier habe ich einen schlagkräftigen Beweis.
Nachdem wir uns an der Tatsache erfreut haben, dass wir beide das gleiche Shirt tragen, hat besagte Freundin wenig später bekannt gegeben: Der Otter hat noch mehr Otter angezogen 🙂