Mitte 2022 habe ich meinen Wohnsitz in ein kleines Dorf am Rande des Nordschwarzwaldes verlegt. Knapp 30 Kilometer südlich von Karlsruhe. Die ersten Monate des Einlebens waren noch stark dominiert vom neuen Job in Ettlingen, doch zum Jahresanfang 2023 wird es nun Zeit, auch gesellschaftlich etwas mehr im Dorf anzukommen.
Mittwochs Yoga, freitags Orchesterprobe
Mit dem neuen Jahr 2023 fiel der Startschuss dafür. Mittwochs ist nun Yoga im mit Teppichboden ausgelegten Musiksaal der dorfeigenen Grundschule fest im Kalender, freitags steht die Orchesterprobe an. Überall dort treffe ich herzliche und vor allem neugierige Menschen und werde als „Zugezogene“ freundlichst empfangen.
Wo geheerschn du nei?
Fast wichtiger als die Info, wie ich heiße, erscheint mir bei all den neuen Begegnungen die Auskunft darüber, wo ich „nei geheere“. Oder anders formuliert, wem ich „geheer“. Auf gut Deutsch: Wo ich wohne, bzw. konkreter: bei oder mit wem ich wohne und zusammen bin. Es scheint, dass einfach grund- und bezugslos in dieses Dorf zu ziehen, wenig bis garnicht in Betracht gezogen wird. Es wird einfach grundsätzlich angenommen, dass man schon irgendwo dazu gehört. Was in meinem Fall ja auch stimmt.
Nahversorgung und Pendlerei
Wohnen, wo andere Urlaub machen – so beschreibe ich die Gegend, in der ich nun zuhause bin, am sinnbildlichsten.
Trotz immenser Idylle sind wir hier aber weit weniger von der Außenwelt abgeschnitten, als es sich vielleicht erscheinen mag. Immerhin: Es gibt fußläufig einen Discounter im Ort und da wir am Ortseingang wohnen, ist der Weg runter ins Tal, von wo aus zweimal pro Stunde die Straßenbahn Richtung Ettlingen und Karlsruhe fährt, minimalst kurz.
Diese Mischung aus „Wald direkt vor der Tür“ und „auch ohne eigenes Auto einigermaßen gut angebunden“ entschleunigt enorm. Ganz ehrlich: Wenn mir jemand vor 10 Jahren erzählt hätte, dass ich einmal hier lande, den hätte ich lauthals ausgelacht. Doch nun fühl ich mich wohl hier, angekommen.